Zahnfleischrückgang: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten 28.07.2023 | von Adna Musa & Inga Renner

Ursachen des Zahnfleischrückgangs:

• Unzureichende Mundhygiene: Eine schlechte Zahnpflege führt zu Plaque- und Bakterienansammlungen, die das Zahnfleischgewebe schädigen können. Plaque ist ein klebriger Film, der sich auf den Zähnen bildet und aus Bakterien besteht. Wenn Plaque nicht regelmäßig entfernt wird, kann es sich entlang des Zahnfleischsaums ansammeln und Entzündungen verursachen, die das Zahnfleischgewebe angreifen.

• Parodontalerkrankungen: Parodontitis ist eine Infektion des Zahnfleischs und des umgebenden Gewebes, die unbehandelt zu schwerwiegenden Schäden führen kann. Bakterien dringen in die Zahnfleischtaschen ein und lösen eine Immunreaktion aus, bei der das Gewebe, das den Zahn umgibt, allmählich zerstört wird. Dies führt zum Rückgang des Zahnfleisches und kann schließlich zu Zahnlockerung und Zahnverlust führen.

• Aggressive Zahnputztechnik: Zu starkes Bürsten oder das Verwenden einer harten Zahnbürste kann das empfindliche Zahnfleischgewebe schädigen und zu seinem Rückgang führen. Es ist ratsam, eine weiche Zahnbürste zu verwenden und sanfte, kreisende Bewegungen beim Putzen durchzuführen, um das Zahnfleisch zu schonen.

• Genetische Veranlagung: Manche Menschen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Zahnfleischprobleme und damit verbundenen Gewebeschwund. Wenn in Ihrer Familie Zahnfleischerkrankungen häufig auftreten, ist es besonders wichtig, auf Ihre Mundgesundheit zu achten und regelmäßige Zahnarztbesuche einzuplanen.

• Weitere Faktoren: Neben den genannten Hauptursachen können auch Faktoren wie Rauchen, hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft oder Wechseljahre, bestimmte Medikamente und systemische Erkrankungen den Zahnfleischrückgang beeinflussen. Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung des Zahnfleisches und reduziert die Sauerstoffversorgung, was das Risiko von Zahnfleischerkrankungen erhöht.

Behandlungsmöglichkeiten:

Professionelle Zahnpflege: Eine der effektivsten Behandlungsmethoden ist die sogenannte chirurgische Zahnfleischtransplantation. Dabei wird gesundes Gewebe aus dem Gaumen entnommen und auf die betroffenen Bereiche des Zahnfleischs übertragen. Dieses Verfahren ermöglicht eine schnelle Regeneration des Zahnfleischgewebes und verbessert das ästhetische Erscheinungsbild. Eine weitere vielversprechende Behandlungsmethode ist die Verwendung von speziellen Proteinlösungen, die das Wachstum von Zahnfleischgewebe stimulieren und die Regeneration fördern. Für weniger fortgeschrittene Fälle von Zahnfleischrückgang können auch nicht-chirurgische Optionen in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, bei denen Zahnstein und Plaque entfernt werden, sowie die Anwendung von antibiotischen Gels oder Mundspülungen, um Infektionen zu bekämpfen und die Heilung des Zahnfleischs zu unterstützen. Es ist wichtig anzumerken, dass die beste Behandlungsmethode je nach individuellem Fall variieren kann. Daher ist es ratsam, einen Zahnarzt aufzusuchen, der eine gründliche Untersuchung durchführen und die am besten geeignete Behandlungsmethode empfehlen kann.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Zahnfleischrückgang:

Gute Mundhygiene: Eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist eine gute Mundhygiene. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen nach den Mahlzeiten mit einer weichen Bürste hilft, Plaque und Bakterien zu entfernen, die das Zahnfleisch schädigen können. Die Verwendung von Zahnseide ist ebenfalls unerlässlich, um Nahrungsreste und Plaque zwischen den Zähnen zu entfernen, die beim Zähneputzen möglicherweise übersehen wurden. Dies trägt zur Gesunderhaltung des Zahnfleisches bei und beugt dem Rückgang vor.

Gesunde Ernährung: Eine ausgew ogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, ist nicht nur für die allgemeine Gesundheit von Bedeutung, sondern auch für die Gesundheit des Zahnfleisches. Bestimmte Nährstoffe, wie Vitamin C und Vitamin D, spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung eines starken und widerstandsfähigen Zahnfleisches.

Rauchverzicht: Das Rauchen erhöht das Risiko von Zahnfleischerkrankungen und Zahnfleischrückgang erheblich. Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung des Zahnfleisches und reduziert die Sauerstoffversorgung, was das Risiko von Zahnfleischerkrankungen erhöht. Daher ist das Aufgeben des Rauchens nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für die Mundgesundheit von entscheidender Bedeutung.

Regelmäßige Zahnarztbesuche: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der Zahnarzt kann das Zahnfleisch untersuchen, den Zustand Ihrer Zähne beurteilen und bei Bedarf Empfehlungen zur Verbesserung Ihrer Mundhygiene geben.